Das Schweigen der Männer, Online Vortrag, MP3-Audio
Artikel-Nr.: W2020-10-24AUD
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DOZENT: JO MARTY
Das Schweigen der Männer von Andropause bis Prostataproblemen
Vortrag 24. Oktober 2020
wie Phytotinkturen und Gemmo Mazerate Unterstützung leisten können bei verschiedenen Männerbeschwerden
‘Bei Mannesleuten ist oft
alle Mühe verloren,
sie sind doch nicht zu bessern’ J.W. v. Goethe
J. W. von Goethe
MANN
Eine Veränderung der Rolle des Mannes in der modernen Welt?
Die Verhaltensmechanismen (Rollen), die Mann und Frau in ihrer sozialen Umgebung einnehmen, beeinflussen das menschliche Erleben durch ihre Bedürfnisse und Zwänge sowie das menschliche Verhalten durch die an sie gestellten Erwartungen und Verpflichtungen. So wird die Einstellung, die ein Mann zu sich, seinem Körper und seiner Gesundheit hat, von der Rolle abhängen, die er erfüllt bzw. die auszufüllen ihm die Gesellschaft aufdrängt. Die klassische Rolle des Mannes erschien relativ lange als sehr stereotyp festgeschrieben – und doch hat sich das Selbstbild des Mannes mit seinen Vermutungen und Befürchtungen über die Jahrhunderte hinweg immer wieder verändert, so muss auch die Rolle im heutigen Zeitabschnitt unserer Epoche „zeitrelevant“ verstanden werden. Maskulinität kann aber – unabhängig von der Epoche als sozial konstruiertes Phänomen angesehen werden. Die Standards für das was als maskulin angesehen wird, ist immer wieder anders angesehen worden. Die Sozialisation zum Mann wird z.B. durch das Erziehungsverhalten der Eltern mit beeinflusst. Dennoch erscheint die traditionelle männliche Rolle (die wohl immer zu plakativ dargestellt wurde) eines unverletzlichen, starken, zielstrebigen und kaum klagenden Mannes in vielerlei Hinsicht antiquiert, zum Teil bewusst abgelegt und in den Verhaltensstrukturen – gerade was Krankheit und Beschwerden anbelangt doch nicht überholt.
Neben den klassischen Rollenerwartungen, die auf Grund ihrer aussichtsreichen Konsequenzen nicht so schnell abgestreift werden, führt der Rollenzuwachs bzw. Kombination alter und neuer Rollenerwartungen zu einer Überforderung der männlichen Rolle. D.h. die Zahl der verschiedenen Erwartungen steigt eher, als dass sie abnimmt – und führt zu mehr Konflikten.
Dem jungen neuen Mann werden vorläufig in der heute aktuellen Idealvorstellung neben typisch männlichen, neue, expressive, weniger karrierenorientierte, körper- und freizeitbewusste, die Lebensqualität steigernde Verhaltensweisen abverlangt. Er soll jetzt weiterhin Männlichkeit und Stärke ausstrahlen aber zusätzlich wird Sensibilität, Emotionalität, Empathie und Attraktivität gefordert.
Jede Änderung der Frauenrolle zieht eine Änderung der Männerrolle mit sich, d. h. die neue Frau wird hier gefordert, da die traditionelle Frau nicht den neuen Mann braucht. Die Verhältnisse im neuen Millennium lassen das traditionelle Männerbild der Unverletzlichkeit und ewigen Stärke aus gesellschaftlichen Gründen nicht mehr zu, und diese Eigenschaften wirken auch moralisch, ästhetisch und ethisch als antiquiert. Jede Neuverteilung von Aufgaben bedeutet Wandel, und Wandel ruft prinzipiell existenzielle Ängste hervor. Der Zuwachs von Aufgaben und Rollenerwartungen bedeutet somit für schlichtere Gemüter eine vermehrte Last; für kreative, änderungsmotivierte Persönlichkeiten eher eine Herausforderung im Sinne einer Bereicherung („role enrichment“ statt „role enlargement“). Eine gewisse Rollenflexibilität bezeichnet den Mann durchaus klüger mithin wirkt er auch handlungskompetenter und folglich attraktiver. Das neue Bild des „idealen Mannes“ ist teilweise geformt, von der Vorstellung eines erfolgreichen, siegreichen, aber auch ausdrücklich nicht provozierenden oder gewalttätigen Kämpfers. Trotz des für Laien bestehenden Verdachtes der „Entmännlichung“ verfügt der neue Mann in seiner Rolle jederzeit über die Möglichkeit einer Aktivierung der alten, biologischen, in Notfällen auch angebrachten traditionellen Verhaltensweisen dessen, der Schutz gewährt, der das Revier verteidigt, der aber ausdrücklich nur selten adäquat davon Gebrauch macht. Mit zunehmender Entfremdung von den biologischen Regeln der Rivalität wird ein neuer Mann gefordert, der kulturfähig, zuwendungsbereit und empathisch ist.
Es wäre denkbar, dass die Übernahme der bisher der Frau typischerweise zugeschriebenen Aufgaben für ihn sogar entlastend wirkt, da karrierebedingter Leistungsdruck und Erfolgserwartung ihm erspart blieben. Diese Einschätzung hängt sicherlich von dem sozialen Umfeld ab, inwiefern dieses sich als positiv unterstützend gegenüber dem expressiven Verhalten des Mannes äussert. Der neue Mann kann also nur nach innen und aussen konsistent sein, wenn genügend Ich-Identität und die im Ansatz heute schon erlaubten Referenzgruppen ihn in diesem attraktiven Wandel strukturieren und unterstützen.